
Akupunkturnadelherstellung



Um die Preissituation noch weiter günstig zu gestalten , gründete ich dann, zusammen mit 7 Chinesen die Firma JiaJian, die mir zur Hälfte gehören sollte.
Hier gewann ich dann tiefere Einblicke in die Art , wie diese Nadeln in China erzeugt wurden.
Es wurden Drähte gerade gerichtet, abgelängt und dann händisch die Spitzen angeschliffen. Ein Arbeit, bei der viel Metallabrieb erzeugt wurde, der nur bedingt abgesaugt wurde,
Mittels eines kleinen Elektromotors, der einen Treibriemen in Gang hielt, wurde dann Kupferdraht als Griff angewickelt und mit primitiven Werkzeugen fixiert.
Diese Nadeln wurden gewaschen und in Reinraum verpackt.
Die Nadelfakrikation fand überwiegend in Heimarbeit statt, die Nadeln selber wurden dann in Suhou weiter verarbeitet, als verpackt und sterilisiert.
Iso gerecht war das niemals, aber wo kein Kläger, da kein Richter.
Bei schwa-medico in Deutschland und später bei schwa-medico in Ungarn war man schon auf einem industriellen Pfad
Schwa-medico stellte bereits sehr früh Akupunkturnadeln mit Plastikgriffen her, modern , preiswert und Anwenderfreundlich, die Länge und Dicke war durch die Farbigkeit des Griffes schnell ersichtlich.
Das Know How der Herstellung von Akupunkturnadeln mit Plastikgriffen habe ich auf meine chin, Firma Jia Jian übertragen, ebenso die Nadeln mit dem leitfähingen Griff, die auch heute noch als Victory Nadel von der Firma Jia Jian vertrieben wird.






Die Herstellung von Akupunkturnadeln wandelte sich in Verlaufe der Zeit, zunächst sehr langsam, bis dann in etwa ab dem Jahr 2010 die Automatisierung begann und heute werden so gut wie keine Nadeln mehr händisch erzeugt,
In meiner ersten Zeit in China , so ab 2005 erlebte ich jedoch die Blütezeit der manuellen Nadelfertigung, Der Markt wuchs rapide, sowohl in China wie auch weltweit, besonders stark in den USA.
Suzhou, die Stadt in der ich 12 Jahre lebte war das Zentrum der Nadelfabrikation, was nicht nur für die Akupunkturnadeln galt, sondern für alle Arten gebräuchlicher Nadeln.
Meine schwa-medico in Deutschland stellte in dieser Zeit ebenfalls Akupunkturnadeln her, hochwertige wiederverwendbare Nadeln, die nach jedem Gebrauch gereinigt und sterilisiert werden mussten. Auf das Anbringen der Griffe, die bei meinen deutschen Nadeln aus vernickeltem Messing bestanden, meldete ich sogar ein Patent an. Für die Akupunkteure, die sich speziell mit der Nadelung an den Ohren befassten – den Auriculotherapeuten – stellte meine Firma Nadeln aus Gold und Silber her, später sogar Platinnadeln, die durch zulegieren von Iridium besonders hart gemacht wurden.
Die grosse Menge der verwendeten Nadeln bestanden aus Kohlestoffeisen Draht, der sich hervorragend anspitzen liess, weil dieser eine grosse Härte aufwies, Da diese Nadeln auch bei nicht sachgemäßer Behandlung rosten konnten wurden diese dann durch Edelstahllegierungen ersetzt, die leider nicht so perfekte Spitzen anzuschleifen erlauben, was bei der heutigen Wegwerfnadel naturgemäß nicht so ins Gewicht fällt.
Nun waren die Akupunkteure seit hunderten von Jahren – und beschrieben in allen Akupunkturbüchern – daran gewöhnt, die eingestochenen Nadeln zur Reizverstärkung an deren Ende zu erwärmen, sei es durch abbrennen von Moxakraut oder einfach mit einem Gasfeuerzeug. Das das aber nur bei den früher verwendeten Kohlestoff/Eisen Nadeln funktioniert, weil nur die wärmeleitend sind, ist den meisten der heutigen Akupunteuren bisher nicht aufgefallen.
Durch die Einführung der Wegwerfnadeln – Vorreiter dieses Trends waren die Japaner, erzwang der Markt eine gravierende Preisreduktion und die Herstellung in Deutschland war nicht mehr möglich.
Ich suchte dann Lieferanten in China, imbesagten Suzhou und importierte in der Folge die Nadeln aus China.