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Australien

Weit von Deutschland, aber von China aus doch näher, 9 Flugstunden, lang aber noch zu ertragen.

So war ich mehrfach dort, um Wiederverkäufer zu finden für meine chinesische Akupunkturnadelfirma und einmal zum Weltschmerzkongress, der in Sidney stattfand, mit Satelitensymposien an verschiedenen Orten Australiens, damit man ganz offiziell und steuerbegünstig vieles bereisen kann.

So kam ich bis Uluruh, eine kleine Siedlung mit einem Kongresshotel in Mitten der Wüste  und nahe am heiligen Felsen der Aborigines. Es gab einen Innlandsflug zum Kongress und etwas freie Zeit, in der ich vom Hotel ein Fahrad mietete um damit zum Felsen zu fahren. Der sah aber von der Aussichtsplattform des Hotels wirklich nahe aus, so daß  ich mich in der trügerischen Hoffnung wiegte, mit den Fahrrad dorthin zu gelangen. Dieses Unterfangen scheiterte am Wassermangel. Schon nach zwei Stunden waren meine Wasservorräte aufgebraucht und es gab nicht den Hauch eines Baumes oder Strauches für ein wenig Schatten, ich war dem heiligen Felsen zwar deutlich näher gekommen, aber die Vernunft sagte mir: Du musst ja auch wieder zurück zum Hotel kommen.

Im Kongress, des genauen Inhalts erinner ich mich nicht mehr ,saß ich dann die restliche Zeit ab und da ich dem Inhalt als nicht Mediziner nur im groben folgen konnte, suchte ich mir eine anderes interessantes Feld. Am Ende jeder Präsentation, die nur 10 Minuten dauerte, gab es eine Diskussion an der die ca. 400 Teilnehmer sich rege beteiligten. Die Redner stand auf, sagten ihren Namen und ihre Herkunft und eben ihren Diskussionsbeitrag. Ich hatte auch eine Teilnehmerliste und verglich dann die Anzahl der native english speakers mit den nicht nativ english speakern und setzte die ins Verhältnis. Was zu erwarten war, aber nun hatte ich es gesichert, die Ärzte , die sicherer waren in der englischen Sprache   meldeten sich doppelt so häufig zu einer Frage oder einen Redeeitrag. Und das, obwohl doch alle Seminarteilnehmer des Englischen mächtig waren. Was schließen wir daraus?

Ayers Rock – wie der Felsen bei den Touristen heißt – Uluruh, wie am Flughafen der Flug angekündigt ist, leigt ziemlich in Mitten der fünften Kontinents und ist entsprechend weit von allen wichtigen Orten entfernt, auch zum Beispiel von Tankstellen , wenn man mit den Auto unterwegs sein will, dann braucht man Zusatztanks, bezw. Reservekanister und  viel Trinkwasser. Ein Schild mit einem Warnhinweis, nächste Tankstelle in 800 km habe ich photographiert.

Zurück in Sidney, dem Ort des Weltschmerzkongresse im großen Konferenzcenter am  Hafen war dann Wissenschaft angesagt und Treffen mit wichtigen Leuten aus der Schmerzscene, die sich alle vier Jahre irgendwo auf der Welt treffen und neueste Erkenntnisse auszutauschen und Kontakte zu knüpfen oder einfach nur zu erneuern man kennt sich eben. Ich habe eingehend die aufgehängten Posters studiert  und einige interessante Beiträge zur TENS Anwendung gefunden. Eine ist mir in Erinnerung geblieben – TENS Verwendung im Notarztwagen. Da wurde TENS bei Unfallopfern angewandt  und die Schmerzen auf dem Transport ins Krankenhaus zu erleichtern, man wollte nicht sofort Schmerzmittel geben, um die Beurteilung des Zustandes des Opfers im Krankenhaus nicht zu verfälschen.  Geniale Idee eigentlich, hat sich aber wohl nicht breit durchgesetzt.

 

Sidney ist natürlich Opernhaus und Hafenbrücke . und danach mietet man sich einen Wagen und erkundet die Umgebung – allerdings auf der falschen Straßenseite, was für Kontinentaleuropäer schon eine Herausforderung ist. Ich bin auch viele  viele Kilometer im Landesinneren unterwegs gewesen, auf schmalen Straßen , weit übersichtlich und ohne  jeden Verkehr , habe ordentlich Gas gegeben, damit die Weiten der Kontinents nicht noch weiter waren und habe , abends bei Freunden blankes Entsetzen ausgelöst als die erfuhren, dass ich leicht mit 150 km/unterwegs war. Das würde, wäre ich erwischt worden, mir einen Gefängnisaufenthalt einbringen, nach Meinung meiner australischen Freunde. Aber links und rechts der Straße waren nur tote Känguruhs und Wombats. Offensichtlich von Fahrern wie mir erlegt.

So sah ich auf dem Weg von Sidney nach Melbourn Ski Stationen in den Bergen. Mit noch Schnee Resten, viel Landschaft , Great Ocean Road, eine alter Goldgräberstadt  und vieles , an deren Namen ich in meinem Gedächtnis nicht mehr herankomme.

Aber der Besuch eines Rugby Matches , zusammen mit meinem Freund Reinhard und seiner Tochter und dessen australischen Freunden blieb in meinem Gedächtnis haften. Diese Bullen von Männern, die im Unterschied zum amerikan Football, keinerlei Protektoren trugen, aber dennoch mit Wucht aufeinanderprallten ,war schon beeindruckend.

 

Auf der Fahrt mit den Auto blieb ich manchmal an alten Friedhöfen stehen, die irgendwo mitten im Nowhere auftauchten, umgeben von einer Steinmauer und verschlossen mit einem rostigen Tor. Gräber mit verwitterten Grabsteinen, aber noch gut leserlichen Gravuren zeugten von Beisetzungen im 1900 Jahrhundert. Das Land ist offensichtlich so groß, daß man Gräber endlos bewahren kann.

 

Von Melbourn aus ging es mit meinen Freunden noch für eine Woche auf die Fidschj Inseln, aber davon in einem eigenen Beitrag.

© 2020 by Bernd Kreutner

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