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Divertikulitis

Divertikulitis - oder das Problem der Ernährung

Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut. Weiß Jeder und unterstreicht auch Jeder. Aber handelt auch Jeder  danach?

 

Meistens, öfters, eigentlich immer , was aber schon genau meint, daß wir es mit dem höchsten Gut nur dann richtig ernst nehmen, wenn es denn auch ernst geworden ist. So entwickelte sich bei mir, eine Divertikulitis, eine Aussackung des Dickdarms, bei den meisten Leuten bleibt diese folgenlos, bei manchen eben nicht. Ich war unterwegs auf einer Tagung, wie so oft in meinem Berufsleben, stehen am Ausstellungsstand, Kaffeetrinken in den Pausen, Kekse dazu essen, noch mehr Kaffee, noch mehr ungesundes Beiwerk. Mittagessen, Abendessen, ausgiebig und dann noch der obligatorische Barbesuch, reden und trinken mit potentiellen Kunden, also wenig Schlaf , keine Bewegung und das mehrere Tage, stundenlanges sitzen im Auto auf der Heimfahrt und in der Nacht Bauchschmerzen, die sich im Verlaufe zweier Tage verschlimmerten. Verstopfung  und Unwwohlsein, dann Fieber. Besuch bei einer befreundeten Internistin die mein Bauch abtastete und ein besorgtes Gesicht machte.  Sie hing mir noch in der Praxis eine Infusion an, der sie harte Antibiotika beimischte. Divertikulities sei  nicht harmlos, könne eine Darmperforation bewirken , die dann ein Notoperation erforderlich mache mit ungewissem Ausgang. Abführen müsse sein, obwohl das ein zusätzliches Risiko bedeutete und eben , um nicht stationär im Krankenhaus aufgenommen zu werden, jeden Tag eine Infusion in der Praxis, 7 Tage lang.

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Nun sind 7 Tage eben mehr als Montag bis Freitag, die Praxisöffnungszeiten und Samstag und Sonntag solle ich ins Krankenhaus gehen in die Ambulanz und mir dort die restlichen zwei Infusionen abholen. Absolut nicht nach meinen Geschmack, ich kenne die Krankenhäuser von unzähligen Kundenbesuchen in nahezu allen Abteilungen, aber als Patient eine nicht zu mir passende Rolle, wie ich mir sagte. Also nahm ich die Infusionsbeutel, die Antibiotika Trockensubstanz, Kochsalzlösung, Spritzen und eben Infusionsbestecke mit nach Hause. Immerhin hatte ich mir schon früher selbst Blut abgenommen und so war ich nicht bange, daß ich , als Rechtshänder auf meinem linken Arm eine passende Vene finden könne.  Und so geschah es. Die Infusion hing an der Vorhangstange , die Vene ward gefunden, der Stauschluch geöffnet und die Infusion tropfte  in mich hinein. Die Divertikulitis klang ab, aber sie meldete sich immer wieder mal, wenn ich mit meiner Ernährung nicht genügend Ballaststoffe aufnahm oder eben mich zuwenig bewegte..

Ich verlegte meine Arbeitsfeld von Deutschland nach China und hatte dort nur gelegentlich noch Probleme. Eine befreundete Ärztin aus Hong Kong verschrieb mir einen Sud aus diversen Ingredentien, von denen ich garnicht genau wissen wollte, aus was die alles bestanden und die halfen recht gut, wenn sich die Symptome wieder bemerkbar machten. Eine Packung mit Ciprofloxazin hatte ich aber fortan auf allen  Reisen mit im Gepäck, sicher ist sicher, habe diese aber nie gebraucht. In China nahmen die Probleme mit meinem Darm langsam ab, das chinesische Essen besteht aus viel mehr Gemüse als das Europäische und ich begann auch mehr mit Chili zu würzen , was möglicherweise ebenfalls bei dieser Problematik günstig ist. Nur einmal auf einer Reise nach Hong Kong meldete sich mein Bauch auf unangenehme Weise und ich hatte Sorge, ein Hospital aufsuchen zu müssen. Ich versuchte das Problem zunächst mit chinesischen Kräutern und dann mit Akupunktur zu lösen und begab mich in die Hände einen renomierten Akupunkteurs. Was dann in Endeffekt den Erfolg brachte, kann ich nicht sagen, es genügte mir, daß die Symptome verschwanden.

(hier die Bilder von Divertikulitis 2 einfügen)

 

Nun, da ich seit 4 Jahren wieder in Europa lebe achte ich mehr auf meine Ernährung, die in China erworbene Gewohnheit, viel mehr Gemüse und Obst zu essen, viel grünen Tee zu trinken  und das scharfe würzen habe ich beibehalten und habe nur noch selten und nur milde Probleme.

© 2020 by Bernd Kreutner

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