
Besuch in Suhou
Dr. Achim Mehler

Hin und wieder bekam ich Besuch aus meiner alten Welt. Unter anderem besuchte mich Dr. Achim Mehler. Ob er aber nur wegen mir kam, oder die Gelegenheit nutzte, seine damalige japanische Freundin in China zu treffen, war nie so ganz klar. Aber meine Gastfreundschaft ist immer vorhanden und wenn man zuviel über die Beweggründen der Menschen um einem herum nachdenkt, macht man sich selbst unglücklich. Damals jedenfalls hatte ich diese Überlegung garnicht und bemühte mich, ihm viel von China zu zeigen. Er kam auch nicht von Deutschland zu mir, sondern von Vietnam, wo er beruflich unterwegs war um die Möglichkeiten der Anästhesie bei kleinen Kindern aufzuzeigen.
Wir besuchten die Standard Sehenswürdigkeiten in Suzhou, die Gärten, den großen Buddha in Wuxi und natürlich Shanghai. wo wir im Lao Jinjiang Hotel wohnten, das ich immer für meine Aufenthalte in Shanghai nutzte. Ich bestand auch immer auf ein Zimmer in Westflügel, da dort auch der Vorsitzende Mao zu seiner Zeit abzusteigen pflegte. Das lao jinjiang Hotel im alten Flügel liebte ich auch sehr, da es ein Gegenentwurf zu den modernen, auf der ganzen Welt gleich designeten Hotels war, ohne hohe Lobby, dafür mit einer hübschen Chinesin, die einem den Weg zum Lift mit einer eleganten Handbewegung zeigte, nachdem sie zuvor den Lift mit Knopfdruck für einen bestellt hatte. Dies war eine so markante Begebenheit, dass ich die noch heute vor mir sehe und es war das einzigartige des Eintritts in das Hotel, das mit so fascinierte. Dazu die altmodischen großen Zimmer mit richtigem Parkettboden und hölzernen Fensterläden, einfach märchenhaft in einer Zeit, in der alles mechanisiert war, und Rollos vor den Fenstern auf und ab ziehen. und erst die alten, fast antiken Möbel in den Zimmern, ich hätte dort einziehen mögen. Hinzu kam der enge Torbogen, durch den man in den Innhof, parkartig angelegt, des Hotels kam und der einen Abschluß bildete, zur lärmenden Straße.
Aber Shanghai ist für alle Besucher Dong Fang Minzhu, international Orientel Pearl Tower. Auf den wollen alle Besucher, auch wenn man in Spitzenzeiten leicht 2 Stunden und mehr anstehen muss, bis man an der Lifttüre steht und man nach oben geschossen wird. Es muß aber klares Wetter sein , daß man den Ausblick genießen kann, denn bei Dunst sieht man nicht mal den Fuß des Turmes von oben. Aber der Rundgang ist grandios und wer den Nervenkitzel sucht, läuft oben und außen in mehreren hundert Meter Höhe über einen Glasboden.
Zum Shanghai Erlebnis gehört eine Schiffsfahrt auf dem Huang Pu um vom Deck auf die Gebäude des Bund zu sehen, wirklich imposant nach Einbruch der Dunkelheit. Alles beleuchtet in vielen Farben, die Hochhäuser, die herrschaftlichen Gebäude aus den Kolonialzeit, die Schiffe, einfach genial. Aber noch getoppt, wenn man diese Schiffsfahrt zum chinesischen Neujahr macht. Es ist schwer vorstellbar, dass die Beleuchtungsorgie noch steigerbar ist, aber ist sie in dieser Zeit und ich habe nie irgendwo auf der Welt gleiches gesehen, und auch die Vistoria Bay in Hong Kong muß dagegen zurückstehen.
Gemälde an den Hochhausfasaden, Filme, blinkende Lichterflächen, deren Farben sich innert Sekunden verändern, einfach unglaublich. Ich denke, das ist das High Light Shanghais, wo es doch soviele andere Superlative noch gibt.
Ich empfehle Touristen, die mich fragen ,was sie in Shanghai sich ansehen sollen, sich einfach in einem Taxi eine Stunde lang kreuz und quer durch Pu shi und Pu dong fahren zu lassen, Shanghai besteht im Zentrum aus diesem beiden Stadtteilen, Pu ist der Fluß und shi und dong sind einfach westlich und östlich. Pu shi ist der ältere Teil ,die meisten Wolkenkratzer stehen in Pu Dong. Die Strassen sind oft zwei oder drei fach übereinander und von der oberen Fahrbahn hat man herrliche Ausblicke auf die Hochhäuser, die wirklich alle genial designet sind.
Von Suzhou aus, der Stadt in der ich 12 Jahre lebte, konnte man in den letzten Jahren mit den Bullet Train nach Shanghai fahren, 35 Minuten von Zentrum zu Zentrum. unglaublich und selbst die Zugfahrt von Suhou nach Pecking dauerte mit diesem wirklich seinen Namen verdienenden Schnellzug nur viereinhalb Stunden. Das ist ein nicht zu unterbietender Wert. Mit dem Flugzeug dauert es von Stadtzentrum Suzhou zum Zentrum in Pecking acht Stunden, rechnet man die Autofahrt zu Flughafen, die Sicherheitskontrollen dazu. Und die Zeit, die man im Taxi von egal welchem Terminal in der Hauptstadt bis ins Zentrum benötigt ist mit zwei Stunden leicht erreicht, manchmal auch drei.










