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Grönland

Also Grönland, Ski Klamotten ebenfalls, dieses Mal aber wegen der Kälte und ein Flug von Frankfurt nach Kopenhagen, denn nur von dort ging es damals nach Grönland, zwei mal in der Woche. So richtig vorbereitet auf das , was wir sehen sollten, waren wir nicht – es war noch nicht die Zeit wo man alles zuvor googled, wobei mich heute oftmals das Gefühl beschleicht, daß es der physischen Reise garnicht mehr bedarf, man hat schon alles virtuell vorweg genommen. Und heutzutage mit einer 3D Brille fehlt sicher bei Grönland nur die Kälte, aber dafür wird bestimmt irgendwo auf der Welt daran gearbeitet. Man kann sich dann auf einer Kreuzfahrt auch nicht mehr das Corona Virus einfangen und die Pfunde, die man sich anfressen würde, bleiben auch von den Hüften.

Also ging es von Kopenhagen nach Kangerlussuaq, denn direkt zum Hauptort der Insel geht kein größerer Flieger.  In Kangerlussuaq mussten wir dann in eine Propellermaschine umsteigen, mit der es dann nach Nuuk ging. Schon der Flug bot interessante  Einblicke in die eisige Gebirgslandschaft der Insel und dann ging es in eines der beiden Hotels, die man besser als Herberge bezeichnen konnte.

Wir haben uns einige Tage zu Fuß durch den Ort bewegt, mal den Hafen besucht, abends in Eskimo Kneipen lokalkolorit in uns aufgenommen und jeden Tag die Fortschritte der Schneefestivals in Augenschein genommen. Das Schneefestival war die einzige Attraktion in Nuuk, was hätte man sonst besichtigen sollen und über die Alkoholexcesse der Einheimischen möchte ich nichts berichten, nur soviel, daß diese einen Monatszyclus hatten, am Anfang des Monats kam das Unterstüzergeld aus Dänemark, das dann knapp bis Mitte des Monats reichte. Mag sein, dass das heute so nicht mehr gilt, aber ich war eben auch nur vor 17 Jahren dort. Aber ich muß es nicht verifizieren gehen bei meinem nächsten Geburtstag. Die Asiaten, und die Eskimos  sind solche, ein Chinese würde dort kaum auffallen, sind offensichtlich von der Genetik her durch Alkohol gefährdet und ich habe dasselbe in Canada auf Vancouver Island erlebt, wo die Natives ähnliche Probleme aufweisen.

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Wenn man einen großen Bekanntenkreis hat und dazu noch eine Firma mit vielen Mitarbeitern , denen man verbunden ist, bekommt man sehr viele Geburtstagswünsche. Man kann sich dem nur entziehen, wenn man garnicht greibar ist und, das ist das Wichtigste, daß die Leute von dieser Abwesenheit wissen und es erst garnicht versuchen.

So war und ist es bis heute meine Strategie, obwohl es nun, da ich die Geschäftsführung der meisten meiner Firmen in andere Hände gegeben habe, nicht mehr so dramatisch ist .Der Bekanntenkreis vermindert sich mit stark fortgeschrittenem  Alter allein aus biologischen Gründen zusätzlich.

 

Aber seit meinen fünfzigsten Geburtstag pflege ich diese Tradition, wobei mein spontanes abwesend  sein vor und nach dem Geburtstag mich an die verschiedensten Ort geführt hat. Klassisch war, daß ich meine Skier ins Auto geladen habe und irgendwo gen Süden gefahren bin. Zum Ski fahreneventuell, aber manchmal habe ich den Abzweig am Frankfurter Kreuz Richtung Flughafen genommen, das Auto mitsamt den Skiern ins Parkhaus gestellt und irgendwo hin geflogen bin mit demjenigen Flug, der gerade verfügbar war. Es hat mich so mal nach Cypern  verschlagen  , mal nach Alaska. Der Trip nach Grönland allerdings war etwas vorbereitet und habe ich zusammen mit meinem Sohn gemacht, der seinen Geburtstag nicht weit von meinem hat.

© 2020 by Bernd Kreutner

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