Sobald ich der chinesischen Sprache soweit mächtig war, dass ich alleine auf Reisen gehen konnte, ohne verloren zu gehen, suchte ich nach Zielen, die interessant waren, aber nicht unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten gehörten, die alle westlichen Touristen aufzusuchen pflegten.

Guilin wurde mir von den Mitarbeitern meiner Joint Venture Firma empfohlen und ich hatte die Wahl nicht zu bereuen. Mein Fahrer hatte mich nach Shanghai zum nationalen Flughafen Hong Jiao zu bringen und mich von dort wieder, nach Beendigung meiner Reisen abzuholen. Das funktionierte prächtig in einer Zeit, in der es mit den Handys noch nicht so klappte. Außerdem war es seine Pflicht auf seinen Chef zu warten, egal wie lange sein Flug verspätet war. 

Also flog ich nach Guilin, wo ich im Waterfall Hotel mich einmietete. Das war schon etwas Besonderes an sich. Das Hotel war so gebaut, dass über eine ganze Seite von der Dachterasse bis zum Boden abends ein Wasserfall herunterlief. Ich habe auf meinen Reisen in den 50 Jahren nie etwas ähnliches mehr gesehen. Ich habe es von außen, wie auch von meinem Hotelzimmer aus verfolgt und konnte das Wasser, an meinem Fenster im Schwall vorbeifluten sehen, es war beileibe kein Rinnsaal.

Guilin ist am Fluß Li Jiang gelegen, der der Stadt ihre Gepräge gibt und liegt im autonomen Gebiet von Guangxi und bedeuted Duftender Wald. Betrachtet man die Vegetation und das Klima, kann man sich das gut vorstellen. Es kommt von der großen Zahl von Osmanthus-Bäumen, die überall in der Stadt stehen und einen speziellen Geruch verbreiten wenn sie blühen.

Zu sehen gibt es den Shanhu-See (doppelt gemoppelt, den Hu heißt schon See) mitten in der Stadt, in dem nicht nur eine, sondern zwei Pagoden stehen, was ich sonst nie gesehen habe.
Restaurants  gibt es viele und die bieten Gerichte an, in denen Tiere vearbeitet sind, die in Käfigen an der Straße stehen und vor denen sich der normale Mitteleuropäer graust. Aber es gibt vieles Andere , was durchaus akzeptabel ist. 

Der Fluß ist das beherrschende Element und dabei hervorzuheben ist der Elephanten Rüssel Felsen, der wie ein Tor in den Fluss ragt und den Jeder vom Fluß aus zu photographieren hat. Man kann ein kleines Boot mit Führer und Koch mieten, der einem über den Fluß geleitet und irgenwo vor Anker geht. Dann bekommt man eine auf den Boot zubereitete Mahlzeit serviert. 

Ich habe Guilin im Verlaufe meiner 10 jährigen China Zeit noch öfters besucht, manchmal auch mit Freunden, denen ich den Süden Chinas zeigte und von Lijiang odr Kunming  kommen in Guilin Station machte, und allen hat die Stadt gutgefallen.