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Hong Kong

Oder wie die Chinesen sagen Xiang Gang

(was gut riechender Hafen bedeuted)

ist ein  besonderer Ort, an den die Chinesen, wenn sie nicht an der Grenze in der Provinz Guandong leben, auch nicht ohne  Visum hingehen können, obwohl es zu China gehört.

 

Warum dem so ist, dafür gibt es viele , und sich auch widersprechende  Erklärungen . Wie man heute an den Protesten sieht, bestätigen sich manche, andere widerlegen sich dadurch.

Tatsache ist, dass Hong Kong weiter besser organisiert ist, was das öffentliche Leben anbetrifft, der Verkehr findet zwar auf der „falschen“ Strassenseite statt, ist aber perfekt organisiert  und die Verkehrsregeln werden eingehalten. Die U-Bahn ist wohl die perfekteste der ganzen Welt . und ich gestatte mir dieses Urteil . denn ich habe sehr viele andere U-Bahnen überall in der Welt benützt. Aber Hong Kong ist , wie Jeder weiss, eine der am dichtesten  besiedelnden Städte der Welt. Einer meiner Ingenieure, mit dem ich Hong Kong besuchte meinte trocken: Wenn in einen Hochhaus einer das Fenster aufmachen will, muss der im gegenüber liegenden Haus seines schließen.

 

Die Gehälter sind in Hing Kong doppelt bis drei  mal so hoch wie in China Mainlands und so verhält es sich auch mit den Preisen.  Viele Chinesen aus der Volksrepublik besorgen sich ein Visum und gehen in h9ing Kong einkaufen, dieselben Waren, die in der Volksrepubik produziert werden, nur eben mit einem international Label und manches aus der Elktronikbranche  etwas billiger, wegen der nicht aufgeschlagenen Mehrwertsteuer.

Ich war oftmals in Hong Kong, ich hatte für meine chin, Firma einen Wiederverkäufer aufgebaut- der übrigens noch heute bei schwa-medico in Deutschland Elektronikgeräte bezieht  und bei einem meiner Aufenthalte in dieser Stadt brachte mich die Besitzerin dieser Handelsfirma, die selbst Ärztin war, zu einem der Topakupunkteure Hong Kongs, da ich gerade mal wieder Probleme mit meinem Dickdarm hatte ,

 

Diese Akupunkturambulanz war einer Universität angegliedert, befand sich aber mitten in einem Einkaufszentrum. Das habe ich später öfters gesehen, dass sich Akupunkturminikliniken Tür an Tür mit Geschäften in Shopping Malls befanden.  Eine in Prinzip faszinierende Idee, man geht einkaufen und lässt sich zwischendurch akupunktieren.

 

In Hong Kong gibt es modernste westlich ausgestattete Kliniken  und daneben viele Minikliniken, die von Ärzten geleitet werden, die in  traditioneller chinesicher Medizin ausgebildet wurden. Dort wird akupunktiert, geschröpft aber vor allem mit chinesischen Kräutern behandelt. Die meisten dieser Minikliniken verfügen über einen eigene Apotheke, in der alle Kräuter und auch für uns obscure Inkredenzien vorhanden sind, Ich durfte mir alles ansehen und fand Schlangen, Tausendfüßler, Fledermäuse und vieles mehr, das ich nicht identifizieren konnte und wollte – in getrockneter Form oder in Kühlschrank. Da werden Rezepturen zusammengestellt, alles über Stunden gekocht und dann abgefüllt, um täglich mehrmals davon zu trinken. In moderner Form von speziellen Firmen auch zu Pulver getrocknet wird.

Ich muss anmerken, dass ich so ein Pulver gegen oder für, wie man es nimmt, meine Divertikulitis bekam und immer wann sich die meldete, ein paar Tage diese im Prinzip wiederliche Pulver in heißen Wasser gelöst , trank. Es hat wirklich immer genützt und mein Ciprofloxacin, das ich für Notfälle auf meinen Reisen immer mitführte, konnte in der Schachtel bleiben.

 

Mein Leben in China machte in Übrigen meine Darmprobleme, die ich in Europa öfters hatte, nach und nach weg, die Ernährung mit viel Gemüse und wenig Fleisch, vielleicht auch der Reis,  machten das nach und nach besser . Wobei man in China nicht soviel Reis isst, wie in Europa geglaubt wird. Reis wird immer am Ende eines  Essens gereicht, für Diejenigen, die bei dem guten Essen nicht ganz satt geworden sind. Also Reis ist heutzutage was für die Armen, von denen es in China immer weniger gibt, zumindest solche, die nur auf Reis und etwas Gemüse angewiesen sind.

 

Als ich noch wenig Chinaerfahrung hatte, zu Beginn meines Aufenthaltes dort, habe ich einmal bei einer festlichen Einladung zum Essen – wobei man immer festlich eingeladen wird – zwischen den vielen Gerichten mit Köstlichkeiten gefragt, wann gibt es denn Reis? Der Gastgeber war aufgeschreckt und hat gefragt: Sind Sie nicht satt geworden?

Wenn eine  junge Frau –wenn sie denn ein Einreisevisum hat – den Immigration  Schalter passieren will, wird sie von dem Beamten immer gefragt: Bist Du schwanger? Wer wird das

 

Da muss man wissen, dass wenn man zum Essen eingeladen wird – zumindest im Geschäftsleben – immer sehr viel Essen bestellt wird, damit es auch wirklich nicht aufgegessen werden kann. Bleibt nicht genügend übrig, was es ärmlich und ist peinlich für den Gastgeber. Wenn man da aber an Verschwendung denkt, so kennt man die chinesischen Gebräuche nicht, wo es üblich ist , und sogar freiwillig angeboten wird, die Reste mitzunehmen. Und das auch in ganz edlen Fresstempeln.

Das erinnert mich an eine Episode in Minniapolis in den USA, wo ich mal mit Leuten, die nicht so richtig business like gekleidet waren, in ein vornehmes Seafood Restraurant ging und der Manager uns sofort belehrte: Doggy bags not allowed.

 

In Suzhou war ich zu Beginn meiner Zeit öfters  von den Top Mangern  der Firma Huato, dem renomiertesten Nadelhersteller seiner Zeit eingeladen und diese nahmen immer die – nach der überaus reichhaltigen Mahlzeit,  die Rest mit.  Diese Reste haben sie dann, bei Rückkehr in die Firma ins Pförtnerhäuschen gestellt. Das ist mir sehr positiv in Gedächtnis geblieben-.

Schon mit ja beantworten und wenn es denn schon so ist und fortgeschritten, das so gut es immer geht verbergen. Viele Frauen aus China Mainlands versuchen in HongKong ihr Kind zur Welt zu  bringen, damit es einen Hong Kong Pass bekommt, Außerdem sind die Kliniken in  Hing Kong vom Standard her denen in Mainlands überlegen, was auch auf die Geburtsstationen anbetrifft. Vor Jahren schon riefen diese Stationen den Notstand aus und baten die Stadtregierung um Erweiterungen.

 

Hong Kong ist ein magisches Ziel, sowohl für Touristen von außeralb China, man sieht noch immer viele Engländer  besonders im etwas fortgeschrittenen Alter, die bestimmt fürher in „Ihrer Kolonie“ gearbeitet hatten oder dort mal Militärdienst ableisteten. Die Hochzeit der gut betuchten Touristen aus China Mainlands ist allerdings vorbei. Diese sind mittlerweile noch ein Stück betuchter und shoppen in Japan oder in Europa. Die Geschäfte in Nathan road Kowloon, der Main Road in dem was wir Hong Kong bezeichnen -  eigentlich ist Hong Kong nur die Insel und auf dem Festland ist der grössere Teil von „Hong Kong“ schließen immer mehr , zumindest die mit den Luxusgütern und der Elektronik , vornehmlich die Kamerageschäfte, die mit echten und gefakten Cannons und Nikkons gute Geschäfte machten.

 

Touristisch muß man auf den Hing Kong Peak, der Berg oberhalb der Stadt, vonm dem man – so das Wetter nicht trübe ist – dem besten Blick auf den Hochhauswald und die Victoria Bay hat.  Man fährt mit einer seht steilen Zahnradbahn hoch und trinkt einen Kaffee im neu erbauten Gipfelbau. Ist man gut zu Fuß, ich habe es mehrmals gemacht, geht man ebenso hinunter, 2 Stunden in etwa. Sollte man aber nicht im Hichsommer machen bei 100 % Luftfeuchtigkeit. Und dann gibt es noch eine Besonderheit in Hong Kong, die einem sehr zusetzen kann im Sommer. Betritt man schweissgebadet ein Geschäft oder eine Shopping Mall, so bläst einem ein eisiger Strahl kalte Luft von der Klimaanlage entgegen und man fühlt sich schockgefroren. Nie habe ich in anderen heißen Städten erlebt, das so rigoros herunter gekühlt wird , wie in Hong Kong.

 

Die Energie kommt zum grössten Teil aus China Mainlands, ebenso das Trinkwasser und da war schon zu der Zeit so, als Hong Kong noch britische Kolonie war. Vermutlich aber haben die Briten dafür so fürstlich bezahlt, dass selbst Mao ihnen nicht den Saft abstellen mochte.

Hong Kong ist aber garnicht so klein , wie man sich das gemeinhin vorstellt , so dicht bebaut ist nur die Insel und Kowloon. In den New Territories ist viel Platz und noch immer Natur. Und am Flughafen muss man deshalb aufpassen wenn man ein Taxi haben will, es gibt nämlich solche , die nur in die New Territories fahren und dürfen, analog dazu eben auch Hong Kong Taxis.

Kommt man am  Flughafen an, so hat man die Wahl mit einem Taxi oder den Schnellbahn in die Stadt zu fahren,  ist es Tag empfehle  ich das Taxi, man bekommt auf den Fahrt über die Brücken, der Flughafen ist auf einer weit außen gelegenen Insel, einen schönen Eindruck von der Stadt und dem Hafen. Außerdem hat man dann schon ein Taxi , das einem zum Hotel bringt und muss nicht erst an der Endstation der Bahn eines suchen, was manchmal mühsam ist. Und , liebe Besucher der Stadt, ihr bekommt einen ersten Eindruck vom Linksverkehr. Der wird Euch im Taxi nicht gefährlich, wohl aber, wenn Ihr zu Fuß unterwegs seid in der Stadt und Ihr beim überqueren der Fahrbahn zuerst in der falschen Richtung nach dem Verkehr schaut. Offensichtlich gab es genug schwere Unfälle deswegen und an manchen Übergängen hat die Stadtverwaltung auf die Straße sprühen lassen : Look right.

 

Immer wenn ich in Hong Kong war besuchte ich das Bar und Restaurant Viertel auf der Hong Kong Seite Lan Quai Fong genannt. Das liegt richtig am Berg, mit vielen Kneipen, bei denen man davor sitzen kann und ein Bier oder einen Wein trinken kann, Biermarken von dem ganzen Globus , guten Wein , gute Drinks  und Restaurants mit den verschiedensten Küchen.

Nun gute Restaurants gibt es in Mainlands auch, aber Bars, wo man draußen sitzen kann, Musikkneipen  ,etwas nightlife feeling, in Mainlands Fehlanzeige, Das würden die Ordnungshüter unterbinden und außerdem lieben es die Chinesen in Mainlands indoor zu essen und trinken, selbst da, wo die Temperaturen es zulassen.

 

Gut in Suzhou gab es viele Mücken, Wenzhe genannt, bedingt durch die große Anzahl der Kanäle mit stehenden Wasser, aber Stechmücken gibt es anderswo auch und die Leute sitzen auch draußen. Wer war schon mal im Sommer am Neusiedler See?

 

Es gibt natürlich im Hong Kong eine ganze Reihe von Orten mit Bars und Musikkneipen, aber Lan Quai  Fong ist das Beste.

© 2020 by Bernd Kreutner

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