
King Laser
Manches, was sich wie eine tolle Idee anhört ist dann doch keine. Manches , was wie eine tolle Idee erscheint, lässt sich nicht realisieren.
So eine Idee war die Kooperation zwischen einer chinesischen Firma , die Power Laser herstellt und schwa-medico Deutschland, die einen bundesweiten Vertrieb hat und über technisches Know How verfügt, einen Laser der Klasse IV in Deutschland zuzulassen.
Hintergrund der Überlegungen war die Tatsache, daß es in Deutschland immer mehr Menschen mit Tattoos gibt und folglich auch welche, die ihre Tattoos nicht mehr gut finden. Das kann viele Gründe haben. Es gibt Menschen, die lassen sich Tattoos mit Namen von Freunden, Freundinnen oder Ereignissen stechen, die hinterher obsolet geworden sind, es gibt Symbole, die man wieder los werden will oder muß, es gibt Jungendsünden, wie das "Arschgeweih" das völlig aus der Mode gekommen ist und es gibt Tattoos, die verwischen oder an Körperstellen sitzen, die sich im Verlaufe der Jahre verändert haben. Der Gründen, Tattoos wieder los zu werden gibt es viele, die Möglichkeiten das zu realisieren sind aber begrenzt und die Verfahren hierzu ebenso. Chirurgisches Entfernen der tattooierten Haut ist meistens nur begrenzt möglich und die Entfernung mittels Lasertechnik den dermatologischen Kliniken und Ärzten vorbehalten. Die Entfernung eines Tattoos erfordert viele Sitzungen, die , abhängig von der Größe des zu entfernenden Tattoos sehr zeitaufwendig sein können. Die Entfernung in einer dermatologischen Klinik oder Praxis ist folglich eine sehr teure Angelegenheit.
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Da war die Überlegung: Wenn eine Tattoostudio Tattoos machen darf, warum dürfen diese Leute das nicht wieder entfernen? Die Art der hin und die Art des weg sind Beides im streng juristischen Sinne Körperverletzungen. Was man dazu braucht, ist eine technisch anspruchsvoller CO2 Laser, der sehr genau und punktförmige Läsionen auf der Haut setzt. Die Oberfläche der Haut wird denaturiert, die abgestorbenen Zellen werden abgestoßen und das Tattoo gelangt immer mehr an die Oberfläche. Andere Mechanismem sprechen von der Pulverisierung der Pigmente, die dann vom Köper abtransportiert werden.
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Tattoo weg mach Studios könnten diese Dienstleistung sehr viel preiswerter anbieten, als dermatologische Kliniken.
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Ein Hersteller solcher , in der Kosmetik verwendbarer Laser war die Firma King in Changchun. Ich besuchte die Firma vor Ort und orderte zwei Prototypen, die für diese Anwendung geeignet waren und die in dieser Bauform bereits in China und in Korea im Einsatz waren. Die beiden Laser wurden geliefert, die Firma King schickte zwei Techniker nach Deutschland um die Laser in Betrieb zu nehmen.
Die Probleme kamen aber bei der Zulassung nach deutschem oder EU Medizinrecht. Die Stromversorgungen entsprachen nicht den EU Vorgaben und sollten ausgetauscht werden. Leider gab es hierzu immer wieder Verzögerungen, die gelieferte Bauform passte nicht in die Gehäuse, die Geräte standen im Lager und wurden von einer Ecke in die andere geschoben. Irgendwie brach die Diskussionen mit der Firma in China ab, die sich weigerte, die nicht zulassungsfähigen Teile zurück zu nehmen. Die Idee wurde nicht weiter verfolgt und die beiden Geräte sicherlich irgendwann entsorgt.
So scheiterte eine an sich gute Idee an unzureichender Realisierung der Hardware.
