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Mongolei, eigentliche Innere Mongolei

In die äußere Mongolei zu reisen, ist , oder war damals noch recht kompliziert. Aber die Mongolei erstreckt sich über ein weites Gebiet und ein sehr großer Teil davon gehört zur Volksrepublik China, der andere Teil, die Äußere Mongolei mit der Hauptstadt Ulan Bator ist ein selbständiger Staat.

Den wollte ich gerne zum großen Fest, dem Naadam besuchen, aber es hatte nie geklappt. Den chinesischen Teil aber habe ich besucht und auch da gewann ich bleibende Erinnerungen.

Man fliegt von Shanghai aus einige Stunden nord- und westwärts und landet in Huhehaote zu deutsch blaue Stadt. Sie gehört in China zu den Kleinstädten, da nur drei Millionen Einwohner, ist aber durchaus sehenswert. Aber man fliegt nicht wegen der Stadt  oder der Städte in die mongolische Provinz, auf die etwa 1000 m über dem Meer gelegene Hochebene, sondern wegen des endlosen Graslandes, der Pferde und der Bewohner. Die Bevölkerung ist in den Städten überwiegend Han Chinesisch, in den Steppen aber mongolisch.  Wie bei allen chinesischen Provinzen ziehen Massen von Han Chinesen - die sich als die eigentlichen Chinesen verstehen in die Provinzen und machen die ursprüngliche Bevölkerung zu Minderheiten.

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung der Provinz machen die Mongolen weniger als 20 % aus. Aber wegen den  20 % flog ich dorthin. Ich arbeitete damals noch für meine Joint Venture Company in Wuxi und nahm die Gelegenheit wahr, den lokalen Wiederverkäufer in Huhehaote zu besuchen und hatte damit auch einen lokalen Guide- unschätzbar wenn man nicht nur touristische Standardpunkte sehen möchte.

Mongolen haben eine eigene Sprache und Schrift, die sich grundlegend von der chinesichen unterscheidet und der mongolische  kulturelle  Einfluss im Han China ist größer als umgekehrt.

Huhehaote hat ein Muslimisches Viertel mit imponierenden Bauten aber auch einen sehr imposanten buddhistischen Tempel und natürlich Denkmäler und Museen voll von Erinerungen an Dschingis Kahn.

Von Huhehaote ging es im Mietauto mit Fahrer hunderte Kilometer durch das Hochland und die Grassteppen. Dort gab es keine Hotels mehr zum übernachten und das Transportmittel war fortan das Pferd, wobei reiten nicht meine Stärke war und mir das Pferd so leid tat, wie mir mein Gesäß weh.

Aber übernachten in der Jurte und mogolischen Essen, auf dem Feuer gekocht, war durchaus wichtig für das Feeling, in der Mongolei zu sein.

Aber wie überall auf der Welt entsteht in kulturell urtümlichen Regionen ein Masentourismus und heute soll die Innere Mongolei unzählige chinesische Touristen anziehen die dann Pseudokultur erleben dürfen. Meine Reise war im Sommer 2008 und da war von dem allem nichts zu spüren und der große Dingis Kahn wurde nicht so probagiert wie heute, wo er zur touristischen Attraktion gehört, denn Pecking wollte keinen Nationalstolz  bevördern.

© 2020 by Bernd Kreutner

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