
Bulgarien, Sophia, Plowdiw









Im September 2008 prüfte ich, von Ungarn aus gehend, ob es Sinn macht, eine Firmengründung in Bulgarien oder Roumänien vorzunehmen. Die Löhne und besonders die Lohnnebenkosten im Ungarn waren jedes Jahr erheblich angestiegen, sodaß der Lohnkostenvorteil immer kleiner wurde. Dazu kam, dass die Lebenshaltungskosten in Ungarn ebenso stiegen, was die arbeitende Bevölkerung wenig begeisterte, was sich in der Haltung gegenüber Firmen aus dem "kapitalistischen" Ausland niederschlug, Fachkräfte verließen Ungarn, um in Österreich oder Deutschland mehr zu verdienen, sodaß es immer schwieriger wurde, die Qualitätsanforderungen zu erfüllen, die nötig waren um international konkurrenzfähig zu bleiben.
Dieses, ich schon 2008 abzeichnende Problem hat sich in den Jahren bis heute immer weiter verschärt, sodaß man von einem Exodus der Fachkräfte sprechen kann.
So fuhr ich, durch Serbien nach Bulgarien und sah mich zuerst in Sofia um, sprach mit Banken und Wirtschaftsberatern. Vor allem verschaffte ich mir einen Eindruck über den Zustand des Landes und dessen Infrastruktur.
Notiz am Rande: Auf dem Hotelparkplatz wurde mein Saab 9000 aufgebrochen und das Autoradio gestohlen., ein Umstand, der mich nicht gerade postiv gestimmt hat, in Bezug auf eine Firmengründung. Man sieht, von welchen Zufällen manche Entscheidungen abhängen können. Also machte ich mich auf den Weg gen Süden zur zweitgrößten Stadt des Landes, nach Plowdiw. Ich fand ein angenehmes kleines Hotel, viel persöhnlicher und sauberer als der große Kasten in Sofia und ließ die Stadt auf mich wirken. Es gab kleine Kaffees, auf deren Terassen man gemütlich Kaffee trinken konnte, die Altstadt war klein aber hübsch, wenn auch noch nicht gut rennoviert, aber durchaus liebenswert.
Also wenn eine Gründung nötig sein sollte, dann eben in dieser Stadt. Dass es dann doch nichts wurde mit einer Firma in Bulgarien war dem Umstand geschuldet, dass die Schrift in Bulgarien kyrillische Buchstaben verwendet, was mir schwierig erschien im geschäftlichen Verkehr. Also fuhr ich weiter nach Roumänien, wo es diese Probleme nicht gibt.





