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Südafrika

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Südafrika 2006 im November

 

Acht Stunden Flug, immer nach Süden. Frankfurt einsteigen und Kapstadt aussteigen. Höhrt sich einfach an, ist es auch . Nur dann ist es eben nicht mehr so einfach. Zumidest war es das im November 2006, inwiefern sich das Leben dort verändert hat, weiss ich nicht. Ich war nur einmal dort und das reicht mir eigentlich für den Rest meines Lebens. Nicht dass mir Schlimmes passiert wäre, aber damit mir nicht passiert, mußte man viele Einschränkungen in Kauf nehmen, und dabei waren wir nur in Kapstadt und Umgebung, nicht in Johannesburg, wo es weitaus gefährlicher sein soll. Aber warum fliegt man, oder ich mit Waltraud und meinem Sohn Robin dorthin. Meine jüngste Tochter arbeitete dort in einer karikativen Einrichtung, in einer Kinderstation, die tagsüber Kinder aus den Townships abholte und in einer Kinderstation betreute, immer Handschuhe in der Kitteltasche für den Fall, dass eines der Kinder sich verletzte und es eben ein HIV infiziertes Kind war. Nicht wirklich ein einfacher Arbeitsplatz und nicht wirklich ein sicherer Weg zur Arbeit. Im Nachhinein noch meine Hochachtung für diesen Einsatz. Aber meine Jüngste liebte die Herausforderungen und abgesehen von einer schwerwiegenden Infektion, die sie sich in Kambodscha zugezogen hatte, ist ihr nichts passiert, zumindest nichts von dem ich weiss.


Zurück zu Kapstadt, wo wir in einem Hotel wohnten, hinter Stacheldraht  und in einem Mietauto die Stadt und die Gegend erkundeten, ohne an einsamen Stellen halt zu machen. Wir waren , wie wohl alle Touristen, auf dem Tafelberg, in der Innenstadt in der gesicherten Einkaufsstraße  und am Cap der guten Hoffung, wo wir einen Leuchtturm erklommen, von dem es uns fast weggeweht hätte. Wir aßen Straußensteaks, ein super Fleisch, ich habe selten besseres Steak gegessen, tranken Sauvignon blanc, saßen unter Bäumen und genossen den Ort, außerhalb der unsicheren Stadt. Eine Bustour im offenen Doppeldecker zeigte uns Kapstadt und natürlich besuchten wir die Gefängnisinsel, auf der Nelson Mandela so lange einsaß. Es lief alles problemlos ab, dank der Führung unserer Tochter, die alles für uns so arrangierte, dass wir viele Eindrücke sammeln konnten, ohne wirlich in Gefahr zu sein. Und dann ging es zurück zum Flughafen, der Abschied von meiner Tochter war schwer, blieb sie doch zurück in einer Gegend, die mehr als unsicher war und nicht das darstellte, was man sich als besorgter Vater wünscht. 


Aber die Mutter meiner Tochter stammt aus der Umgebun  von Köln, Kölle an Rhin und dort sagt man: Es is wie es is, es  kütt wie es kütt und es is no immer jut gegange.  Ich vertraue ihrer Weisheit noch immer, obwohl wir seit Jahren nicht mehr zusammenleben.

 

Und wenn ein Kölner das liest, mag er mir nachsehen, dass ich den kölsche Dialekt sicherlich unrichtig wiedergeben habe. 

 

© 2020 by Bernd Kreutner

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