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Schwa-medico Electrical

Geschäftstätigkeit in China

Nachdem  ich zunächst ein Firma zusammen mit 7 Chinesen gegründet hatte,  habe ich dann im Jahr 2010 eine Firma ins Leben gerufen, in der ich alleiniger Gesellschafter bin.  Die Zusammenarbeit mit der alten Firma Jia Jian in Wuxi, bei der ich 50 % der Anteile hielt , gestaltete sich schlagartig anders, nachdem  ich zur Kenntnis nehmen musste, dass die Chinesischen Partner begannen, mich zu hintergehen.

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Ich habe dann das Ingenieurbüro aus dieser Firma herausgelöst und mich damit in der neuen Firma positioniert.  Diese Entwicklungsbüre  residierte dann in der Jinxi Hu Lu im vierten Stock eines gemischten Gebäuedekomplexes auf 250 Quadratmetern.

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Die Firma begann mit 7 Ingenieuren, einer Sekretäerin und einer Rechtanwältin und einem Fahrer und natuerlich mit mir.

 

Wir entwickelten Geräte  für schwa-medico Deutschland und kauften Komponenten ein für Deutschland.  Für manche Produkte suchten wir Chinesische Lieferanten, die dann nach Vorgaben aus Deutschland produzierten. Diese Waren wurden dann von uns geprüft , bevor diese nach Deutschland  exportiert wurden.

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Bei  diesen Vermittlungsgeschäften konnten wir , als  schwa-medico China gute und schlechte Erfahrungen sammeln.

 

So wurden zum Beispiel spezielle Matten zur Erzeugung von Magnetfeldern produziert,  für den Animalbereich,  Kabel und anderes Zubehör gefunden und exportiert.

 

Eine sehr unrühmliche  Geschichte stellte der Einkauf von Elektro  Fahrräder dar, von denen wir mehrere Containerladungen nach Deutschland verschifften.  Selbstverständlich haben wir uns immer die für den Verkauf in Deutschland notwendigen Zertifikate zeigen lassen.  Wie sich durch die Behörden in Deutschland, die diese Zertifikate ueberprüft haben,  heraustellte, waren die entweder nicht vollkommen, ungültig, oder abgelaufen. Alle diese Elektrofahrräder mussten in einer Rückrufaktion vom Markt genommen werden, der Schaden belief sich auf annähernd 500000 Euro.

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Die Hersteller wiesen alle Schuld von sich und es ist äuesserst schwierig hier Schadensersatzprozesse anzustrengen.  Keiner der Lieferanten kannte die in der EU geltende Maschinenrichtlinie, nach der alle in die EU importierten Geräte bewertet und das Bewertungsverfahren , in Form einer Risikoanalyse  den Behörden zur Verfuegung gestellt werden muss. Es ist zu vermuten, dass viele Produkte, die von China aus in die EU ausgeführt werden, diese Risikoanalyse ebenso nicht aufweisen können. Unser Pech war nur, dass die RP in Köln und Giessen, alarmiert von einem Kunden , vermutlich einem Konkurrenten, auf  diesen Umstand hingewiesen wurden.

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In Bezug auf Nachbesserung  waren die Lieferanten auch nicht gewillt, zu kooperieren und wir können nur die Warnung an alle Importeure , die aus China importieren, aussprechen , die vorgelegten Zertifikaten gründlich zu überpruefen und vor allen feststellen lassen, ob die überhaupt noch gültig oder ueberhaupt gültig sind und die Anforderungen der EU Maschinenrichtlinie entsprechen.

 

2012 war ein Umzug in grössere Raueme  notwendig , da für chinesische Kunden Transformatoren für den Einsatz in Solarinvertern produziert werden sollten.

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In gewissem Umfang sollten auch Baugruppen für die Verwendung in medizinischen Geräten produziert werden.

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So wurden in der Hongye Lu 1500 Quadratmeter Fläche angemietet, in der Büroflächen für die Verwaltung, einen Konferenzraum und Fabrikationflächen für die Elektronikfertigung und den Transformatorenbau sich unterbringen liessen.

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Die Elektronikfertigung ist angelaufen, Wickelmaschinen für den Transformatorenbau, Tränkanlagen und Trocknungsanlagen installiert, der Mitarbeiterstamm vergrössert.

Die Firma schwa-medico Electric ISO zertifiziert durch den DNV in Shanghai. Der Aufbau des Qualitätsmanagements erfolgte nach Vorlagen aus Deutschland  und mit Hilfe einer externen Firma aus Suzhou.  Das Qualitätsmanagement wurde nun gelebt und führte zur Vebesserung der Kommunikation und der Qualität.

 

Noch in diesem Jahr sollte die Erweiterung des Zertifikates auf die Norm für medizinische Geräte erfolgen , sodass auch in China die Medizinischen Geräte vertrieben werden können, die von schwa-medico Deutschland in Europa erfolgreich verkauft werden.

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Dazu müssen alle Produkte, die als Medizingeräte angeboten werden sollen, eine SFDA Prüfung mit einer entsprechenden Zulassungsnummer haben.

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Importierte Geräte müssen bei der SFDA Stelle in Peking geprüft und zugelassen werden, wobei dies derzeit sehr lange dauert. Die Behörde verweist auch eine lange Warteliste , da weltweit viele Hersteller von Medizingeräten auf den chinesischen Markt drängen.  Das mag ein Teil der Wahrheit sein, aber die chinesischen Behörden haben sicherlich von ihrem Vorbild, der amerikanischen FDA gelernt, die nicht nur als Prüf- sondern auch als Importschutzbehörde funktioniert.

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Wir hatten  2 Produkte in der Prüfung, eine elektronisch aufgerüstete Gehhilfe , Pieren Step, ein Reha Gerät, das nach Knie Op eingesetzt wird und die Rehabilitation sicherer macht und das Ther Medico , ein Gerät zum kontrollierten Ausschallten von Nerven mittels Radiofrequenz. Und das schon mehr als drei Jahre. Bis die Geräte wirklich alle Prüfungen durchlaufen haben und bis alle Dokumente ,die immer wieder notariell beglaubigt werden müssen, vorgelegt werden können,  sind die Geräte vermutlich veraltet, bezw. In Deutschland und in anderen Gebieten der Welt ,die diese landesspezifische Zulassung nicht haben und die EU Zulassungen anerkennen, werden neuere Versionen am Markt angeboten.

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Wir als chinesiche Firma Suzhou schwa-medico Electrical können aber fortan die hier in China produzierten Geräte bei der für unsere  Provinz zuständigen SFDA Behörde in Nanjing anmelden. Das soll, nach Angaben anderer chinesischer Hersteller schneller gehen. Wir werden dies noch dieses Jahr mit der Anmeldung einen neuen TENS Gerätes mit Blue Tooth Funktion ueberprüfen und einer neuen Version der Inkontinenzgerätes Pieren Femme.

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Im Transformatorenbau erwarten wir Aufträge von Firmen, die schwa-medico Trafobau in Deutschland  beliefert und die einen Teil ihrer Fabrikation nach China verlegt haben und deutsche Qualität made in China zum Preis made in China einkaufen wollen.

 

Wir haben dafür bereits einen Teil des deutschen Maschinenpark hier in Suzhou und können die spezielle schwa-medico Flachkupfer Technik von Suzhou aus liefern soweit nicht extrem dicke Flachkupferdrähte gebraucht werden.

 

Drähte mit grossen Querschnitten kann derzeit nur schwa-medico Deutschland liefern, eine entsprechende Fertigung kann aber innerhalb von drei bis vier Monaten auch in China stehen. Solange brauchen auch die chinesischen Lieferanten für Flachkupfer um so grosse Abmessungen auf deren Maschinen herzustellen .

 

Diese speziellen Flachkupferwicklungen bieten Vorteile in der Solartechnik, ein Gebiet, das in Asien, besonders in China und Japan sich stark entwickelt. In China zur Verminderung der Smog, der inzwischen alarmierende Formen angenommen hat und in Japan, auf Grund des Fukushima Schocks.

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Dies war die Situation im Jahre 2014. Heute haben wir das Jahr 2020 und die Gegebenheiten haben sich geändert. Der Tafobau ist eingestellt worden, Deutschland hat nicht entsprechende Unterstützung geleistet. Der Kunde , für den eine ganze Fabrikationsstraße eingerichtet wurde, hat seine Produktion in China eingestellt und ein weiteres Fiasko erlebte der Trafobau von Suzhou schwa-medico mit einem Kunden, der Stadtbusse auf Elektroantrieb umstellte. Die Fertigungsstelle  von schwa-medico Deutschland und von schwa-medico Ungarn war nicht in der Lage, die hohen Qualitätsstandards des chinesischen Kunden zu erfüllen. Man sieht hierbei, daß Deutschland die Technolgieführerschaft auf manchen Gebieten völlig abhanden gekommen ist von einer konkurrenzfähigen Herstellung ganz zu schweigen.

 

© 2020 by Bernd Kreutner

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