
Shanghai
Wenn man in der Nachbarstadt von Suzhou wohnt, kommt man immer wieder nach Shanghai - der Stadt über dem Meer, wie die Übersetzung des Namens lautet.
Shanghai ist nicht nur eine der großen Städte des Chinesischen Riesenreiches, sondern auch , hinter Pecking, eine der wichtigsten Städte, nicht nur wegen der über 20 Mio Einwohner. Shanghai ist das Finanzzentrum und hier haben die meisten ausländischen Firmen ihren Sitz. Verkehrsmäßig hat Shanghai mit dem internationalen Flughafen Pudong und dem nationalen Flughafen Hong Jiao , der Anbindung an das Hochgeschwindigkeitsbahnnetz, dem Hafen und vielen Autobahnanbindungen eine hervorragende Lage. Die Innenstadt beiderseits des Flußes Pu hat eine Ausdehnung von 20 km im Durchmesser und ist geteilt in Pu Dong und Pu Xi, also östlich der Flußes und westlich.
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Shanghai selber ist bestimmt mehr als 80 km im Umkreis.
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Und es gibt Hochhäuser in allen Variationen und in unglaublicher Zahl. Wenn ich gelegentlich als Fremdenführer fungieren mußte für Freunde, die mich aus Deutschland besuchten, gehörte Shanghai immer zu den High Lights.
Der Besuch des Wahrzeichens der Stadt, der Turm Dong Fang Ming Zhu war immer ein Muß, einmal wegen der schieren Höhe, aber noch mehr wegen der Aussicht und der Möglichkeit Photos von allen Teilen der Stadt zu schießen. Leider mußte man, wenn man nicht irgend Jemand kannte, der dort arbeitete, ein bis zwei Stunden anstehen um in einen der Lifts zu gelangen. Abwärts konnte man noch ein Museum mit besuchen, in dem die Geschichte Shanghais über die Jahrhunderte nachgestellt war. Nebst einigen anderen Atraktionen und Souvenirgeschäften.
Mittlerweile gibt es aber in der Umgebung Hochhäuser, die in der Höhe dem Turm nichts mehr nachstehen und in nächster Nähe ein solches mit einen exquisiten Restaurant in der Höhe, von dem aus man einen ebenso schönen Blick hat, aber eben nur nach einer Seite, aber man sieht den Turm von der Seite.
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Das zweite Event in Shanghai, zu dem ich meine Besucher brachte, war eine kurze , zweistündige Schiffahrt auf dem Pu River. Von dem Schiff aus, sieht man sehr schön die Hochhäuser und zum chin. Neujahrsfest, variabel zwischen Ende Januar und Mitte Februar sind die Häuser am Ufer noch mehr erleuchtet, als zu normalen Zeiten. Man muß also die Tour buchen für die Abendzeit.
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Natürlich gibt es Museen, Parks, Bars, Operas, U-Bahnen , Shopping Centren, aber die gibt es in allen Städten der Welt. Erwähnen möchte ich noch die Spezialbahn unter dem Fluß, die beide Seiten der Stadtteile verbindet und die als Lichtshow umfunktioniert wurde. Aber wer wenig Zeit hat, nimmt sich einfach ein Taxi und lässt sich quer durchfahren. Ist nicht die schlechteste Art , sich von Shanghai einen Eindruck zu machen und übernachten vielleicht im Lao Jin Jiang Hotel, das auch immer von Mao bevorzugt wurde, aber man muß darauf achten, im alten Teil eingebucht zu werden.
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Wie überall in China gibt es Schneidereien, die in kurzer Zeit Maßanzüge in bester Qualität und passgenau anfertigen, Shanghai hat eine ganze Straße mit solchen Geschäften, die allerdings nicht so preiswert sind, wie diejenigen, die in weniger finanzkräftigen Städten lokalisiert sind. Besucher aus Deutschland habe ich meist zu einem mir bekannten Schneider in Suzhou gebracht und die waren nie enttäuscht, wo bekommt man schon einen Maßanzug mit Weste für weniger als 100 Euros. Wenn ich schon dabei bin zu beschreiben, was sich zu kaufen lohnt in China, so sind das Brillen. Die sucht man sich so aus wie beim Optiker in Deutschland, die Augen werden genau so vermessen, die Gestelle sind dieselben, die man in den Auslagen in Europa sieht, sie werden ja ohnehin alle in China gefertigt und die Gläser kann man sich genau so aussuchen, Bifocal , Trifocal , super oder einfach entspiegelt und das bei 50 bis 100 Euro. Und alles ist in drei bis vier Tagen abholbereit. Bei jedem Chinaaufenthalt, ich fliege, nachdem ich nicht mehr dort lebe, mit meiner chinesischen Ehefrau ein bis zwei mal pro Jahr hin und komme mit Brillen und neuen Anzügen und mehreren Maßhemden wieder zurück. Früher mußte ich immer suchen, wo ich meine Brille abgelegt hatte. Heute liegen an allen Plätzen, die so zu meiner Reichweite gehören, auch in allen Autos, Brillen, die Suche ist nicht mehr von Nöten. Und weil so preiswert, liegen an allen PC-Bildschirmen Brillen mit einen festen Focus, denn Gleitsichtbrillen sind Nackenschmerzverursacher am Computer, weil man immer den Kopf nach hinten legen muss , um mit dem Leseteil der bifocalen Brille den Bildschirm zu betrachten. Also investiert man in China 30 Euro und schont die HWS.
Shanghai ist auch die Stadt mit hoher Verkehrsdichte und endlos viel Staus. Und das obwohl es Straßen über den Straßen gibt, aber nicht nur zwei sondern bis zu 4 Bahnen an Autobahnkreuzen übereinander. Die Zufahrt zum nationalen Flughafen, zum neu errichteten Terminal zwei führt über alle Bahngleise in einer Höhe, bei der sensible Leute Höhenangst bekommen. Shanghai versucht die Anzahl der neu in den Verkehr kommenden Auto dadurch zu bremsen, in dem pro Woche nur eine gewissen Anzahl von Nummernschilder per Auktion zu ersteigern sind. Der Kauf eines Autos in Shanghai bedeuted nicht unbedingt, daß man damit auch fahren kann. Aber in der Stadt selber ist man ohnehin besser mit der U-Bahn oder dem Bus unterwegs.
