
Tibet Vorbereitung auf die Höhe



Vorbereitung:
China hat viele hohe Gebirge und Hochplateaus, das bekannsteste, weil auch umstrittenste ist Tibet. Provinzhauptstadt Lhasa auf 3200 m über dem Meeresspiegel gelegen und deshalb zweckmäßigerweise mit der nötigen Vorbereitung aufzusuchen ist. Dazu gehört natürlich heute die Erlaubnis, Tibet überhaupt besuchen zu dürfen, die derzeit ohnehin nicht gewährt wird, 2006, als ich die Reise machen wollte, aber noch nicht erforderlich war. Allerdings mußte man , wenn man sich außerhalb eines gewissen Radius rund um Lhasa, ich denke es waren 100 km, was in Tibet nicht weit ist, bewegen wollte, auch eine Genehmigung beantragen, die aber erhältlich war. Die Vorbereitung aber auf das Leben in dieser Höhe ist absolut erforderlich, wie ich später leidvoll am eigenen Leib erfahren sollte, als ich ein anderes chinesisches Hochplateau bereiste, Qinghai, das ebenso hoch liegt und wo ich meinte ohne die Adaption an die Höhe auskommen zu sollen.
Ich bin dann zuerst nach Chengdu geflogen, von meiner Firma hatte ich eine Mitarbeiterin ausgewählt, die mich auf diesem Trip zu begleiten hatte, denn es waren behördliche Vorgaben zu erfüllen und nicht vorhersehbare Ereignisse waren zu erwarten. Chengdu als Stadt ist allein eine oder besser mehrere Reisen wert und ich bin danach auch noch oft dort gewesen. Aber zunächst starteten wir, Gloria, an ihren Nachnamen erinnere ich mich nicht mehr, es ist ja über 15 Jahre her, und ich, indem wir vom Wuxi nach Chengdu flogen. Dort trafen wir uns noch mit einer anderen Mitarbeiterin unserer Firma und Kunden, die uns zum traditionellen Essen , dem Hot Pot ausführten, der in dieser Gegend wirklich extrem scharf serviert wird.
Für alle, die dieses sehr berühmte Gericht, es ist mehr als das, eine Essenszeremonie nicht kennen, hier eine kurze Beschreibung. Man bestellt einen Topf Suppe, der auf einer Feuerstelle mitten auf dem Tisch am Kochen gehalten wird. Früher wirklich über Kohlen, heute elektrisch. Auf dieser Suppe schwimmt ein rote Schicht Chili, die Suppe selber gibt es in verschiedenen Geschmackrichtungen -. Rindfleisch, vegetarisch, Fisch .
Dazu wählt man aus einer Menuekarte, meist einem Zettel zum ankreuzen, verschiedene Zutaten, eigentlich Gerichte- Fleisch, Fisch, Gemüse , Kartoffeln, Nudeln, die Auswahl ist riesig, Diese Zutaten bekommt man auf Tellern neben dem Tisch in einem Regal aufgereit und man schiebt mit einem Stäbchen immer eine Portion nach der anderen in die kochende Suppe, fischt das , nach gewünschtem Garzustand wieder heraus , legt das kurz auf seinem Teller ab zum abkühlen und ißt es.
Die eigentliche Herausforderung ist die extreme Schärfe, gebildet durch die auf der Suppe schwimmende Schicht Chili.Schon nach wenigen Bissen steht dem normalen Europäer der Schweiss auf der Stirne, danach plagt ihn ein schrecklicher Schluckauf, den das Chili in seinem Magen provoziert und er ißt dann nur mehr den gekockten Reis und trinkt reichlich Bier. meist aus der Flasche, um das Chili im Magen etwas zu verdünnen. Die Mutigen wählen unter den Fleischsorten, sonst meist dünn geschnittenes Schaaffleisch, auch exotische Dinge, wie Kröten oder Frösche.
Mag man sich heute , in der Coronazeit vor solchen Tieren grausen, aber in dieser kochenden Suppe und mit dem Chili überlebt nicht mal das Virus. Angemerkt sei hier noch, dass in der chinesischen Küche, es gibt davon 5 prinzipielle Stilrichtungen, Rohkost oder Salat nicht vorkommt, alles ist gegart, zumindest kurz gekocht, gebacken odre sonstwie erhitzt. Sicherlich als Konsequenz aus dem nicht keimfreien Trinkwasser, das ein Waschen und roh verzehren nicht sinnvoll erscheinen lässt.
Also nach Chengdu fuhren Gloria und ich in die umliegende Gebrigsgegend, erwanderten Naturschutzgebiete auf 2000 Meter Höhe, wechselten dann in größere Höhen für einen Tag, kehren wieder auf 2000 m zurück und das zwei Wochen lang um uns an die Höhe zu adaptieren.
Die Naturschutzgebiete sind schon für sich genommen ein Reise wert, aber die Reise dorthin mit den Bus ist zwar nicht besonders lang, aber die engen Kurven und das hin und her werfen im Bus, den Blick abwechselnd gegen eine Felswand und in einen Abgrund erfordert schon viel Vertrauen in die Fahrkünste des Fahrers, da ja auf dieser Strasse auch Busse und LKWs in die andere Richtung kurven.
Nach zwei Wochen kehrten wir nach Chengdu zurück um von dort nach Lhasa zu fliegen und wir hatten keine Adaptationsprobleme mit der Höhe. Auch selbst nicht, als wir von Lhasa aus noch deutlich höher liegende Klöster besuchten und auch nicht auf der Rückfahrt mit dem Zug, der Pässe überwindet, die nahe 5000 m hoch liegen und wir benötigten keinen Sauerstoff, der in diesem Zug an jedem Sitzpatz abgezapft werden kann.

















