
Changsha, Provinzhauptstadt der Hunan Provinz

Die Stadt ist Ausgangspunkt von vielen Touren in ganz China, aber selbst eine Sehenswürdigkeit und die Stadtgeschichte reicht zurück bis 3000 vor Christus. Am Fluß gelegen, Xiangjiang River, mit unzähligen Nebenflüssen ist das Gebiet davon geprägt. Die Stadt ist mit ca. 8 Mio Einwohner für chinesische Verhältnisse nicht super groß, aber kulturell sehr bedeutsam. Einer der wichtigsten Söhne der Stadt ist Mao Zedong, dessen Denkmal auf der anderen Flußseite zu besichtigen ist. Wie alle großen Städte in China ist das Stadtbild geprägt von einer Fülle von Hochhäusern, eines davon als Hotel, von dem man einen super Überblick über die Stadt hat und in dem ich merhfach wohnte.
Der Flughafen ist ein Drehkreuz, mit nahezu allen Destinationen in China, aber auch internationalen Verbindungen.
Bei meinen ersten Besuch hatte ich meine damalige Freundin Jun Wan Mei dabei, selbst aus der Hunan Provinz stammend und daher natürlich ein optimaler Guide für Changsha und Umgebung.
Ein Erlebnis ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Das Essen auf einen Boot mitten im Fluss. Nur zwei Gäste, für die Fisch und allerhand Fischiges direkt aus Tanks im Boden des Boots kamen, die Öffnungen zur Flußseite hatten und so alles frisch blieb. Das Essen war köstlich und das Ambiente einmalig. Mit meiner Hunan Freundin hatte ich natürlich eine Übersetzerin für die Geschichten, die von der Köchin während der Zubereitung der Mahlzeit zum Besten gegeben wurde, eine Steigerung der Eindrücke, die man sonst als Normaltourist nie erfahren wird. Und Bier, Flußwasser gekühlt aus dem Boden unten im Boot.
Changsha habe ich oftmals später noch besucht, in anderer Begleitung, aber der Hunan Tour Guide hat den Unterschied gemacht, ich kam nie mehr so direkt mit den Leuten in Kontakl. Und das ist es eigentlich , was den Reiz ausmacht andere Länder oder Städte zu besuchen. In China , auch schon in meiner Zeit, als von 2005 an, konnte man leicht offizielle Tourguides bekommen, aber die zeigten einem nur, was von offizieller Seite gwünscht war, eben besonders das moderne China.
Von Changsha aus ging es mit einem kleinen Flieger nach Zhangjiajie, etwa 320 km nördlich gelegen. Ein toutristisches Ziel, ganz aus Landschaft bestehend, aber so eindrücklich, daß es ein Muß ist, dort gewesen zu sein, aber nur hinfahren ist zuwenig, man muß sich die Eindrück erwandern zwischen den aufragenden Kalksteinfelsen, den schier endlosen Wäldern und der Tierwelt. Den Affen geht man aber besser aus dem Weg, die attakieren zwar nicht die Menschen, wohl aber eine Tüte, die man aus dem Rucksack holt und kräftige Kratzer der Affenhände sind dann die Kollateralschäden. Die Felsformationen sind bizarr, bilden Brücken und Schluchten und man muß sehr aufpassen, daß man den Weg zum Ausgangspunkt der Tour wieder findet. Ich kann das aus leidvoller Erfahrung berichten und kam erst spät abends wieder an eine Strasse, wo freundlicherweise ein Linienbus extra für meine Freundin und mich anhielt um uns zurück in die Zivilisation zu bringen. Wir waren an einem ganz anderen Ort gelandet und von der Busendstation zu unserem Hotel war das Taxi bestimmt eine Stunde unterwegs.
Die zwei Tage, an denen wir im diesem Gebiet unterwegs waren, konnte man nicht richtig photographieren, Es war nass, nebli und regnerisch und bizarren Feslformationen ließen sich nicht perfekt mit der Camera einfangen. Da dieses Naturschuspiel wirklich einzigartig ist verweise ich ausnahmsweise mal auf Bilder im Internet
http://www.chinareise.com/china-reiseziele/zhangjiajie-nationalpark.php
Der Park gehört zum UNESCO World Heritage und ist viele hundert Quadrat Kilometer groß, also das verlaufen darin ist nicht besonders schwierig.
Wir waren hin geflogen, der Abwechslung halber fuhren wir aber die 300 km mit dem Bus zurück nach Changsha. Das hätten wir besser nicht getan.
Die Straße war eng, führte durch Kurven ohne jegliche Randabsicherung. Man sah hunderte Meter in den Abgrund und der Fahrer steuerte den Bus, als ob es nie ein Gegenverkehr geben könnte.
Ich bin kein ängstlicher Typ, aber als wir wieder in Changsha waren, fiel mit ein Stein vom Herzen, der ,wäre er mir auf den Fuß gefallen, die Tour sofort beendet hätte. So schleppte mich meine Hunan Freundin in ein Dorf in der Mitte von Nichts, wo mitten im Wald Leute lebten, die für die Touristen die Wilden spielten, den ganzen Sommer lang.
Hunan hat ein subtropisches Klima, als trotz sehr wenig Bekleidung waren die Dorfbewohner nicht in Gefahr zu erfrieren.
Als Höhepunkt der Darstellung wurden die zuschauenden Männer von den wilden Frauen in deren Hütten geschleppt , wo es stock dunkel war, und die wurden dann ihren Freundinnen oder Ehefrauen total abgeküsst mit viel Lippenstift im Gesicht zurückgegeben. Was sont noch so in der Hütte sich abspielte, daran erinnere ich mich nicht mehr, außerdem war es dunkel dadrin.
Bei einem anderen Besuch in Changsha zeigte mir meine Freundin "the window of the world", wo Nachbauten von Gebäuden aus der ganzen Welt zu besichtigen waren, nicht in Miniatur, vielleicht im Verhältnis eins zu zwei. Es gab sogar Gebäude, die wohl auf der Erde nicht existiert haben, wie der Koloss von Rhodos. Aber natürlich Neuschwanstein und den Eifelturm. Es gab Pyramiden und den Davin von Michelangelo und viele Dinge mehr, die eben dem Geschmack der Chinesen entsprachen.
Heute können die Chinesen sich Touren zu den Originalen leisten, man sieht sie an diesen Orginalplätzen zu Hauf, aber 2005 war dem noch nicht so.
Neben diesem Park besuchten wir ein riesiges Aquarienhaus, eine Welt, die mich schon immer mehr fascinierte als Neu Schwanstein, das ich schon im Original in Bayern mehr als kitschig empfand.
Meine Beziehung zu dieser Hunan Freundin endete, da ihre Familie darauf bestand, daß sie nach Lyoliang (Hunan Provinz) zurückkehrte um auf die Kinder ihres Bruders aufzupassen, der einen schweren Unfall auf einen Baugerüst hatte und dessen Ehefrau nun gezwungen war, die Familie zu ernähren. Sie musste sich zwischen Freund und Familienpflicht entscheiden und entschied sich für die Familie. Das ist sicherlich eine Entscheidung, die mit diesem Ausgang in China im Jahr 2006 üblich war. Aber heute, 2021 ist die Jugend nicht mehr so ganz traditionell denkend und sie wäre vielleicht bei mit geblieben. In der Tat bin ich heute mit einer Chinesin verheiratet, die sich auch über die Bevormundung durch ihre Eltern hinweg gesetzt hat. Davon aber an aderer Stelle.









